Germania-Pleite 260.000 Flugbuchungen werden nicht erstattet
Wer direkt bei der insolventen Airline gebucht hat, geht leer aus. Das gilt für mehr als eine Viertelmillion Germania-Buchungen.
Das Geld der Reisenden ist wohl weg: Mehr als eine Viertelmillion Flugbuchungen bei der insolventen Germania werden von der Airline nicht erstattet. Betroffen sind Reisende in etwa 260.000 Fällen in einem Zeitraum bis Ende Mai 2020, die direkt bei Germania gebucht hatten. Das sagte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters.
Nach derzeitiger Rechtslage bekommen demnach Passagiere für Direktbuchungen - anders als etwa Pauschalreisende - keinen Ersatz bei einer Insolvenz einer Airline. Seit Tagen gibt es deshalb immer wieder die Forderung nach einer Insolvenzversicherung für Fluggesellschaften. Zu Wochenbeginn hatte Germania Insolvenz angemeldet und den Flugbetrieb eingestellt.
"Unser vorrangiges Ziel ist es, die Fluglinie betriebsbereit zu halten, um die Start- und Lande-Slots behalten zu können", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg. "Das ist die Grundvoraussetzung für eine Lösung, die den Geschäftsbetrieb als Teil oder als Ganzes erhält."
Rund 20.000 Germania-Passagiere befanden sich zum Zeitpunkt des Insolvenzbeginns an ihrem Zielort - ihre Rückflüge fielen oder fallen aus, sagte der Sprecher. Die Rückflüge beziehen sich auf einen Zeitraum bis Ende Februar. Rund ein Drittel dieser Fluggäste buchte demnach direkt bei der Airline online.
ele/dpa